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Auf der Klippe, wo einst die alte römische Stadt von Mallorca entstand und neben dem Almudaina-Palast, erhebt sich –ohne Schuldkomplex- die majestätische Catedral de Palma de Mallorca ( = Kathedrale), auch als „La Seu“ ( auf katalanisch Bischoffssitz) bekannt.
Sie ragt buchstäblich hervor und schaut zum Meer. Diese gotisch-levantinische Arbeit schien aus dem Mittelmeer zu kommen, um die Seeleute gegen die Eindringlinge zu schützen. Vor Jahrhunderten waren die Klippen, auf der die Kathedrale stand durch das Meer beschränkt, so dass sich die Silhouette der Kathedrale von Palma de Mallorca auf dem Wasser spiegelte. Nach Jahrhunderten der Entwicklung und Ausdehnung der Stadt, die den Tempel vom Meer trennten, wurde dieser Efekt in den 70igern widererlangt, in dem sich das Gebäude in einem Salzwassersee spiegelt und Teil des Stadtparkes in der Nähe der Kathedrale ist.
Um die Anfänge der Kathedrale von Palma de Mallorca zu entdecken und zu verstehen, müssen wir in das dreizehnte Jahrhundert reisen. Es war nach der Einnahme der Stadt von Mallorca durch die Krone von Aragon im Jahr 1229, als der König Jaume I el Conquistador ( = Jaume I der Eroberer) sich dazu entschloss, eine grosse Kathedrale zu Ehren der Santa Maria (= Heiligen Maria) zu bauen, und zwar genau dort, wo sich die grosse Moschee von Medina Mayurca befandt. Daher wurde die Moschee zunächst dem christlichen Gottesdienst angepasst. Danach wurde sie schrittweise abgebaut und sodann, als die neue Kathedrale errichtet wurde, im Jahre 1386 vollkommen niedergerissen.
Die verschienen architektonischen Stile, die die Kathedrale von Palma de Mallorca mit der Vergangenheit und der Gegenwart verbindet, bilden ein angenehmes Gefühl von Harmonie. Denn die Struktur der Kathedrale war immer wegen der verschiedenen Erweiterungen und Wiederhersstellungen in konstanter Entwicklung. Sie musste auch wegen verschiedener ästetischer und liturgischer Änderungen angepasst werden.
Nebenbei sei gesagt, dass Antonio Gaudí im zwangzisten Jahrhundert mit diesem Anpassungsprojekt beauftragt wurde. 2007 entwarf Miquel Barceló ein keramisches Wandbild für die Sakramentskapelle. Um dieses Wandbild zu entwerfen, inspirierte sich Miquel Barceló auf das protestantische Wunder der Brote und Fische, so dass das Ergebnis eine beeindruckende Nachahmung eines Meeresbodens auf den Wänden der Kapelle mit Relieffiguren ist, die ein Gefühl der Dreidimensinalität schafft.
Es ist bekannt, dass es während der Zeit der „reconquista“ (= Rückeroberung Spaniens aus der Maurenherrschaft, 718-1492) Gang und Gebe war, auf bestehenden religiösen Gebäuden zu bauen. Aber in diesem Fall war die hauptsächliche Motivation von Jaume I diese der Santa Maria (= Heiligen Maria) zu widmen, weil sie Jaume I im Jahr 1229 auf dem Weg nach Palma über das Meer vor einem schweren Sturm geschützt hat.
Man sagt sich, dass die Kathedrale von Palma de Mallorca ein magisches Gefühl überträgt. Denn ihre Nähe zum Meer und ihre 59 künstlerisch gestalteten Glasfenster und 5 Rosetten (ursprünglich waren es 87 Fenster und 7 Rosetten) kombinieren perfekt zusammen und schaffen so ein einzigartiges visuelles Erlebnis. Deshalb wird sie auch ‘la catedral de la luz’ (= Kathedrale des Lichts) genannt. In ihrem Inneren können Sie mittags um 12.00 Uhr ein verführerisches Schauspiel des Sonnenlichts geniessen. Die Lichtstrahlen durchdringen die 13.80 Meter grosse Rosette, auch als „el ojo gotico“ (= das gothische Auge) bekannt, so dass das gesamte Kircheninnere in ein Farbenmeer getaucht wird.
Dieser visuelle Effekt wird durch das Raumgefühl ,welches durch die räumliche Anordnung der hohen und schlanken Säulen unterstützt wird, die die Struktur stützen, betont. Wenn Sie ausserdem noch das Glück haben, Mallorca entweder am 2. Februar (= Lichtmess) oder 11. November zu besuchen, an einem wolkenlosen Tag, können Sie Zeuge des sogenannten ‘Espectacle del Vuit’ (= Espectáctulo del Ocho auf spanisch = die Licht-Acht). Dies bedeutet, das ab 8.00 Uhr morgens die Sonnenstrahlen, die durch die Hauptrosette eindringen, zwei weitere Rosetten zeichnen: die echte Rosette und die projizierte Rosette, die eine farbenprächtige Acht bilden
Wenn Sie die Magie der “Lichtkathedrale” in erster Person fühlen wollen, zweifeln Sie nicht, diese in Ihren Urlaubsplan aufzunehmen. Informieren Sie sich über die Besuchszeiten und Preise auf deren Webpage.
Und wenn Sie neben der Kathedrale auch andere Orte in Mallorca besuchen wollen, Wanderungen oder Restaurants suchen, schauen Sie doch einfach in unseren Artikeln im Blog über Palma de Mallorca nach.